Schutz vor Stechmücken: Krankheiten, Vorkommen und Hilfe

2023-02-15 15:45:00 / Ratgeber Allgemein / Kommentare 0
Schutz vor Stechmücken: Krankheiten, Vorkommen und Hilfe - Outdoor Ratgeber & Wissenswertes gegen Stechmücken | Mehrwerte für Leser bei Outaway.de

Krankheiten, die übertragen werden können

Die erste Frage, die geklärt werden muss, wird leider viel zu selten geklärt. Nämlich die Frage der Definition: was ist eine Stechmücke und was ist ein Moskito? Wo sind die Unterschiede? Antwort: Es gibt keinen. In der alltäglichen Verwendung gibt es ein kleines Phänomen. Spricht man von einheimischen Plagegeistern, wird meistens der Begriff Mücke verwendet. Erzählt aber ein Freund von einer Reise in die Tropen und sagt, dass er gestochen wurde, verwendet er dabei den Begriff Moskito. Vermutlich weil es sich gefährlicher und außergewöhnlicher anhört. Biologisch handelt es sich aber um gleiche Insektenart.

Midges, ist auch ein Ausdruck, der letztedlich dasselbe meint, obwohl es dann doch eine kleine aber feine Besonderheit gibt. Midges sind kleine Mücken die auch durch Moskitonetze dringen, wenn das Netz nicht engmaschig genug ist. Also bei der Auswahl des Netzes immer darauf achten, dass das Netz so engmaschig ist, dass die Midges nicht hindurch passen. Am besten noch ein Imprägnierspray mitnehmen.

Klugscheisserwissen: Culicidae - ist der lateinische Name für Stechmücke und Moskito

Welche Krankheiten übertragen Mücken?

Mücken und Krankheiten gehören zusammen wie Outdoor und Spaß. Das ist nicht voneinander trennbar. Nur leider kann der Outdoor-Spaß ganz schnell zu Ende sein, wenn man sich nicht enstprechend vorbereitet, aufpasst und ausrüstet.

Hier nun ein kleiner Überblick, welche Krankheiten übertragen werden können:

Malaria

Die wohl bekannteste Krankheit in Verbindung mit übertragenen Krankheiten ist wohl Malaria. Der Grund dafür ist klar. Es sterben jährlich fast 500.000 Menschen an den Folgen der Krankheit, veröffentlichte die WHO. Der Hauptüberträger von Malaria ist die nachtaktive Mückenart Namens Anopheles. Diese Mücke gibt es hauptsächlich in den Tropen.

Zu den Symptomen zählen folgende Anzeichen:

  • starkes Fieber
  • Mattigkeit
  • Schüttelfrost
  • Gliederschmerzen
  • Durchfall

Da es sich nicht unbedingt um eindeutige Anzeichen handelt, ist es empfehlenswert, seinen Arzt schon vor der Reise in die Tropen zu fragen oder sich vorab zu informieren. Es wurden schon Ausbrüche von Personen gemeldet, die schon Monate wieder zu Hause waren. Unbehandelt kann Malaria tödlich verlaufen. Daher bei Auftreten eines dieser Sympthome sofort den Arzt aufsuchen.

Dengue

Oft hört man im Zusammenhang mit Tropen auch den Begriff Dengue Fieber. Hier sind die tagaktiven Tigermücken der Übeltäter, dem die Übertragung angerechnet wird. Das heißt, du solltest dich in Risikogebieten rund um die Uhr vor Moskitos schützen. Dengue hat auch den furchteinflößenden Namen "Knochenbrecherfieber". Denn Dengeu kann so heftig verlaufen und zwar mit so starken Kopf-, Nacken- und Gliederschmerzen, dass es sich anfühlt, als würden deine Knochen gerade zerbrechen.

Bei folgenden Symptomen den Arzt aufsuchen:

  • starke Muskel- und Glieferschmerzen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Ausschlag

Eine erste Infektion verläuft meist so, dass sie gut überstanden werden kann. In wenigen Fällen verläuft sie lebensbedrohlich. Zieht sich das Fieber allerdings bereits über Tage hin, wird es gefährlich. Deshalb besser bei Auftreten eines dieser Symptome den Arzt aufsuchen. Vor allem, dal man ja weiß, dass man in tropischen Gebieten unterwegs war. Oft ist es so, dass Menschen, die einmal mit Dengue infiziert waren, eine weitere Reise in die Tropen vermeiden sollten, da eine zweite Infektion oft noch viel gefährlicher sein kann.

Japanische Enzephalitis

Das ist eine dritte übertragbare Krankheit. Dies ist aber die in den meisten Fällen am mildesten verlaufende. Und meistens auch unbemerkt. Sollte die Krankheit aber schwer ausbrechen, kann es zu massiven Hirnhautentzündungen mit bleibenden Schäden oder zum Tod kommen. Jeder Vierte ist davon betroffen.

Deshalb auch hier bei folgenden Symptomen in Zusammenhang mit der Reise sofort den Arzt aufsuchen:

  • Fieber mit Schüttelfrost
  • Bewusstseinsstörungen
  • neurale Störungen
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Koma

Nicht warten und denken "Naja, vielleicht habe ich mich wegen der Klimaanlage im Flugzeug erkältet". Nein, bitte sofort zum Arzt gehen.
Diese Viruserkrankung tritt vor allem in tropischen Regionen Asiens auf. Aber nicht vom Namen in die Irre führen lassen. Sie kann durchaus auch in anderen ländlichen Regionen anderer asiatischer Länder sowie im Pazifikraum auftreten. Als Überträger ist die nachtaktive Reisfeldmücke bekannt. Das Risiko ist am Ende der Regenzeit am Größten.

Gelbfieber

Dann gibt es noch Gelbfieber, nein nicht Geldfieber. Die subtropischen und tropischen Gebiete Afrikas und Südamerikas sind hier die Gebiete der Gelbfiebermücke. Bei Gelbfieber gibt es zwei Fälle des Verlaufs.

Leichte Verläufe haben meistens

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen

zur Folge.

Bei schweren Fällen tritt nach der ersten Fieberwelle eine zweite Phase auf, die innere Schäden an Organen verursachen kann. Das Fieber wird oft von Gelbsucht und Gerinnungsproblemen begleitet.
Auch hier gilt: Nicht abwarten, ob es sich vielleicht um die leichtere Phase handelt. Bitte sofort zum Arzt gehen.

Wie sieht es mit Impfungen aus?

Gegen die japanische Enzephaltis und Gelbfieber gibt es Impfstoffe. In gewissen Ländern darfst Du gar nicht ohne Impfung einreisen. Bitte informiere dich vor deiner Reise beim Auswärtigen Amt und bei deinem Hausarzt.

Im nächsten Beitrag gehen wir näher auf die Gebiete ein, wo die Mücken vorkommen und was am Besten gegen die Blutsauger hilft.

Malaria

Das wichtigste, um eine Malariainfektion zu verhindern ist, den Stich der Anophelesmücke zu verhindern. Das ist aber schwierig, da man sich in den entsprechenden Gebieten nicht 100%ig vor Stichen schützen kann. Deshalb gibt es noch andere Möglichkeiten der Prophylaxe. Beide möchte ich dir aber trotzdem im folgenden Blog vorstellen.

Die Expositionsprophylaxe (Schutz vor Stichen)

Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Ein Stich und es kann schon zur Infektion gekommen sein. Der Malaria-Erreger wird durch die dämmerungs-/nachtaktiven Anophelesmücken übertragen. Wichtig ist deshalb ein wirksamer Moskitoschutz. Dazu möchte ich Dir folgende Tipps geben:

  • Halte dich abends und nachts möglichst in Mücken-sicheren Räumen auf. Das sind Räume die klimatisiert und mit Mückengittern vor Fester und Türen gesichert sind.
  • Schlafe nur unter einem Moskitonetz. Zusätzlich solltest Du das Netz mit einem insektenabtötenden Mittel (Insektizid) einsprühen (Wirkstoff Permethrin). Einige Netze in unserem Programm, sind auch schon vorimprägniert.
  • Trage nur helle, hautbedeckende Kleidung (lange Hosen, Socken, langärmlige Oberteile) Auch für Kleidung gibt es Imprägniermittel in unserem Shop.
  • In Hockrisikogebieten ist es sinnvoll eine große und luftige Kopfbedeckung zu tragen, mit einem Moskitonetz an der Krempe.
  • Verwende auf unbedeckter Haut stets Mückenschutzmittel an. Es sollte 20 bis 30 Minuten nach dem Sonnenschutzmittel aufgetragen werden.

Ich möchte hier etwas detaillierter auf die Mückenschutzmittel eingehen, da es Unterschiede gibt.

Mückenschutzmittel werden auch Repellents genannt und werden direkt auf die Haut in Form von Sprays, Salben oder Cremes aufgetragen. Schutz vor einem Stich bietet nur der Bereich, der mit dem Mittel behandelt wurde. Deshalb ist wichtig, dass jeder Zentimeter freiliegende Haut auch mit dem Mittel behandelt wurde. Repellents halten nicht unendlich. Auf der Verpackung ist der Zeitraum meistens angegeben. Je höher die Konzentration des Wirkstoffes, desto länger wirkt es. Meist beträgt die Wirksamkeit mehrere Stunden. Die Angaben auf der Verpackung sind aber nur bedingt zuverlässig, da man in der Regel sehr stark schwitzt in Gebieten mit tropischem Klima. Der Schweiß kann die Repellents durchaus abwaschen. Immer besser früher nachcremen als angegeben.

Repellents unterscheiden sich von Insektiziden, da sie Insekten nicht töten. Die enthaltenen Stoffe wirken entweder abschreckend auf die Moskitos oder überdecken den menschlichen Körpergeruch so, dass sie uns nicht mehr „sehen“ können.

ACHTUNG: Nicht alle Produkte, die in Apotheken oder Drogerien als Repellents verkauft werden, sind auch zum Schutz vor der Anophelesmücke geeignet. Frage deshalb beim Kauf gezielt nach Repellentien zur Malariaprophylaxe. Oder kaufe direkt das richtige bei uns im Shop

Die medikamentöse Malariaprophylaxe

Für die medikamentöse Malariaprophylaxe werden nur Medikamente angewendet, die auch zur Malariabehandlung eingesetzt werden. Die Wirkungsweise der Präparate besteht darin, dass sie entweder den Stoffwechsel der Erreger stören oder die Erreger an der Vermehrung hindern. Werden die Medikamente vorbeugend eigenommen, wird nicht die Infektion an sich, sondern der Ausbruch der Erkrankung verhindert.
Kauf die Medikamente am besten in Deutschland. So gehst Du sicher, dass Du keine Fälschung bekommst. Zudem erstatten einige Krankenkassen die Malariaprophylaxe-Kosten bei Kauf im Inland.

Folgende Medikamente stehen für eine Prophylaxe zur Verfügung:

  • Atovaqoun/Proguanil: Präparate mit einer fixen Kombination dieser beiden Wirkstoffe eignen sich zur Malariaprophylaxe und notfallmäßigen Selbstbehandlung sowie zur Therapie einer unkomplizierten Malaria tropica und anderer Malariaformen.
  • Mefloquin: Dieser Wirkstoff wird in Hochrisikogebieten angewendet. Unter Einschränkungen kann es dort auch zur Therapie eingesetzt werden. Zur notfallmäßigen Selbstbehandlung wird es nicht empfohlen (unter anderem wegen der Nebenwirkungen) Mefloquin ist das einzige Medikament, das Schwangere zur Malariaprophylaxe einnehmen dürfen.

ACHTUNG: Die medikamentöse Malariaprophylaxe bietet keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion. Du solltest also zusätzlich unbedingt die oben genannten Tipps gegen Mückensticke (Expositionsprophylaxe) beherzigen. Und in jedem Fall mit deinem Arzt über die Medikation sprechen.

Warum gibt es keine Malaria-Impfung?

Ein Malaria-Impfstoff, der eine Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden könnte, wurde bis jetzt noch nicht entwickelt. Das liegt vor allem daran, dass es viele Arten von Malaria-Erregern gibt und diese sind zusätzlich noch in verschiedene Unterformen gegliedert. Deshalb ist es so schwierig, einen Impfstoff zu finden, der gegen alle bekannten Erreger wirkt.

Deshalb ist die wirksamste Malariaprophylaxe, Stiche der Anophelesmücke zu vermeiden. In unserem Shop findest Du alles, was du dazu benötigst.